Wir freuen uns, dass wir nach längerer Zeit wieder einen Gastbeitrag auf dem Räubersachenblog veröffentlichen dürfen. Katharina Kohlbach kommt ursprünglich aus Halle/Saale (so wie Räubersachen!) und lebt inzwischen seit einigen Jahren in Wien. Sie gibt als Katharina rührt Workshops zu Naturkosmetik, natürlichen Reinigungsmitteln und Seifen. In ihren Seminaren zeigt sie dir Online wie du die Kraft der Pflanzen für deine (Haut-)Gesundheit nutzen kannst. Alle Infos zu Katharina rührt findest du auf ihrer Homepage www.katharinaruehrt.com. Für euch hat sie heute einen Wieder-Gut-Roll-On aus Spitzwegerich mitgebracht, der in jede Hosentasche passt und bei kleinen Blessuren hilft.
Einen Wieder-Gut-Roll-On aus Spitzwegerich herstellen
Wenn meine beiden Räubermädchen mal wieder mit kleinen Verletzungen oder Abschürfungen vom Spielplatz nach Hause kommen, habe ich gerne ein kleines pflanzliches Zaubermittel in meiner Tasche.
Praktischerweise lässt sich meine Zauberpflanze auf den meisten Spielplätzen direkt sammeln.
Ich rede vom Spitzwegerich, einer sehr verbreiteten Heilpflanze, die auf fast allen Wiesen zu finden ist. Sie
ist gut erkennbar an ihren langen, lanzenähnlichen Blättern mit 3-7 parallel verlaufenden Blattnerven auf der Rückseite.

Eine Spitzwegerichpflanze zwischen Gras und Klee am Spielplatz (Foto: Katharina rührt)
Der Spitzwegerich gehört zu den häufigsten Heilpflanzen in unserer Flora und ist dafür doch noch viel zu
wenig bekannt. Wenn man ihn jedoch einmal kennt, entdeckt man ihn nahezu überall. Der Spitzwegerich ist
eine ausdauernde Pflanze, die das ganze Frühjahr und im Sommer geerntet werden kann.
Ich liebe ihn vor allem als Wiesenpflaster. Ganz unkompliziert kann man ihn frisch pflücken und sofort
verwenden. Dafür werden bei kleinen Verletzungen, Insektenstichen oder auch nach schmerzhaftem
Kontakt mit einer Brennnessel ein paar frische Spitzwegerichblätter zerdrückt, bis Saft austritt. Dieser Saft
oder die angequetschten Blätter werden dann direkt auf die Wunde gegeben. Spitzwegerich enthält
nachweislich ein natürliches Antibiotikum und ist so in der Lage die Wunde zu desinfizieren und zu heilen.

Der Wieder-Gut-Roll-On passt in jede Hosentasche und ist sofort zum Einsatz bereit (Foto: Katharina rührt)
Aber auch ein fertiger Spitzwegerich-Roll-On ist schnell gemacht und immer griffbereit.
Für den Wieder-Gut-Roll-On wird zuerst eine Spitzwegerich-Tinktur hergestellt.
Dafür wird eine handvoll Spitzwegerich-Blätter sehr klein geschnitten, in ein kleines Glas geschichtet und
mit der doppelten Menge Wodka oder Korn übergossen. Das Glas verschließen, gut schütteln und an einem
dunklen und kühlen Ort 2-3 Wochen ziehen lassen und immer mal wieder schütteln.
Nach der Ziehzeit wird die Tinktur durch ein Sieb gegossen und bis zur weiteren Verwendung in saubere
Flaschen abgefüllt.

Der länglichen Blätter des Spitzwegerichs sind für ihre wundheilende Wirkung bekannt (Foto: Katharina rührt)
Für den Wieder-Gut-Roll-On fülle ich eine kleine Roll-On-Flasche zur Hälfte mit der Spitzwegerich-Tinktur
und zur Hälfte mit Lavendelhydrolat*, gut verschütteln und fertig. Lavendel ist eines der wirksamsten
Heilpflanzen bei Wunden und Verbrennungen und hat zudem eine desinfizierende und keimhemmende
Wirkung. Die perfekte Ergänzung also für die Spitzwegerich-Tinktur.
Der Wieder-Gut-Roll-On kommt bei uns bei kleinen Verletzungen oder Insektenstichen zum Einsatz und wird
von meinen Kindern sehr geliebt. Die Zubereitung hält sich circa ein Jahr.
*Lavendelhydrolat gibt es z. B. von Primavera (unbezahlte Werbung) im Reformhaus, in größeren Bioläden oder in der Apotheke. Aternativ wäre auch abgekochtes Wasser und ein Tropfen naturreines ätherisches Lavendelöl im Rezept möglich.
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