Felix und Uwe


+++ Couchgeflüster - ein Blick hinter die Kulissen oder who is who bei Räubersachen +++

 

 

Anfang Juni, an einem wunderschönen, sonnigen und verbindenden Tag bei Räubersachen, waren unsere beiden „IT-ler“, Uwe und Felix, bei mir im Couchgeflüster.

 

Gute Entwickler sind schwer zu bekommen und noch schwerer zu bezahlen. Das kann eine recht „leere“ Arbeit sein und wird deshalb oft überaus gut bezahlt. Felix hat deutschlandweit gesucht und Uwe gefunden. Die Werte haben gestimmt, die Chemie hat gestimmt!

 

Manchmal erinnern mich die Beiden ein wenig an ein altes Ehepaar (was sie auch selber sagen). Sie ergänzen sich sehr gut, haben Ihre Balance gefunden. Obwohl oder gerade weil sie so unterschiedlich sind. Felix ist eher der „cholerische Typ“ und Uwe „der Ruhige“. Mittlerweile beginnen sie  jeden Morgen Ihre Arbeit, durch 700 km getrennt, mit einem gemeinsamen Check-in. Das schafft eine besondere Verbindung und eine Nähe, die bei dieser Art von unsichtbarer Arbeit auch extrem wichtig ist. Denn sie sind immer nur dann sichtbar, wenn es mal knallt- wenn Funktionen im Shop nicht funktionieren, es Ausfälle gibt. Sie beackern komplexe Prozesse, die für uns unbemerkt und oft nicht verständlich, oder nachvollziehbar sind. 

Momentan tüfteln und bauen sie an einem eigenen Zahlungswesen für Räubersachen, um die ca. 5.000 Rechnungen im Monat abzugleichen. Das ist eine riesige Aufgabe! Beängstigend, aber auch positiv herausfordernd. Sie sehen sich als Dolmetscher, entwickeln für uns eine gemeinsame Sprache. 

 

Nach dem Interview sind meine Vorurteile der IT gegenüber (die ich, wie ich zugeben muss, schon hatte), verpufft und auch die Befürchtung, glasige Augen zu bekommen, hat sich nicht bestätigt. Es war ein sehr inspirierendes, intensives und zugewandtes Gespräch, obwohl die Beiden einen Riesenberg an Arbeit hatten. 

Ich mag das Couchgeflüster sehr gern, weil es uns einen Raum eröffnet, uns auf anderen Wegen zu begegnen, losgelöst von unseren Rollen und Aufgaben bei Räubersachen. 

 

 



1. Wie bist du zu RS gekommen?

 

UWE: Das war vor ca. 2 Jahren. Ich war in Elternzeit und teilweise als Tagesvater beschäftigt und hatte eigentlich keinen Bock mehr auf Informatik. Da habe ich auf einer nachhaltigen Stellenbörse das Stellengesuch gefunden. Räubersachen kannte ich da noch gar nicht. Nach einer kurzen Mail habe ich mit Felix telefoniert. Nach einer Einführungswoche in Kanena war ich mitten drin. Die Werte stimmten und die Arbeit ist sinnhaft. Die Distanz ist nebensächlich, die Kommunikation ist das Wichtigste - und die Chemie muss stimmen.

 

FELIX: Das war vor laaaanger Zeit. Ich war damals Entwickler bei Oxid (unser Shopsystem) und mir fehlten eigene Projekte Sinnhaftigkeit in der Arbeit. Da traf ich auf Astrid, die jemanden suchte, der einen Shop bauen kann.

 

Erst habe ich nur 2 Stunden / Woche gearbeitet und dann immer mehr. Ich habe gesehen, was fehlt und was technisch möglich ist ( zum Bsp. Die Rechnungserstellung zu optimieren, die damals händisch in word gemacht wurde).

 

 

 

2. Wie ist Dein "Werdegang" bei RS gewesen? 

 

 

FELIX:  Ich habe eher die rechtlichen Prozesse betreut, den Purpose- Prozess und die Buchhaltung gemacht. Das habe ich aber auch nur gemacht, weil es „Jemand“ machen musste… und ich nicht NEIN! sagen konnte.

 

3. Wie arbeitest Du am Liebsten?/ Was ist das Coolste an Deiner Arbeit?

 

FELIX: Ich brauche eigentlich viel Kontakt zu Menschen und ich löse gerne Probleme- hasse aber die letzten 2% Fleissarbeit und Wartungsarbeiten! Die Gründungsphase war da schon geil- Es war zwar viel Verantwortung, aber so viel Erfahrung durch die vielen Problemfelder.  Ich liebe abwechslungsreiche und intensive Prozesse und das Pionierhafte daran. Es ist ein Abenteuer,  zwar mit viel Selbstorganisation, aber auch mit Spaß, Angst und Freude.

 

UWE: Ich arbeite gern mit Felix zusammen. Merke aber gerade jetzt, wo ich 3 Tage hier intensive Zusammenarbeit hatte, wir bisher nur gleichzeitig an Projekten arbeiten und nicht wirklich zusammen. Ich mag es, selbst entscheiden zu können, das Neue und Herausfordernde - das macht Spaß und bringt Energie. Auch die abteilungsübergreifende Prozessoptimierung mag ich. Und das Wechselspiel aus Ruhe und Kommunikation mit den Räuber*innen.

 

 

 

4. Welche Vision verfolgst Du mit Deiner Arbeit bei RS? // Was möchtest Du bewegen?

 

FELIX: Räubersachen soll ein sicherer Hafen sein!

Es wäre so geil, wenn wir das System Räubersachen im System Marktwirtschaft zum Funktionieren bringen. Die Finanzen sind ein wunder Punkt. Es gibt lineare und nicht lineare Arbeit, die uns vor Herausforderungen stellt und wir üben Eigenverantwortung und Soziokratie. Ich habe einfach Bock, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die LUST haben und wo Energie fließt. Ich möchte mich geborgen und sicher fühlen, um neue Abenteuer zu starten. Nicht linear zu denken, Dinge anders zu machen! Ich will den „Berg“ von Arbeit lösen - mit Freude und Zuversicht!

 

UWE: Das unterschreibe ich so! Außerdem habe ich das Ziel, nicht in der Mitte jeden Monat nachts Rechnungen verschicken zu müssen! (lacht!)

 

 

 

5. Warum funktioniert RS Deiner Meinung nach?

 

FELIX: Räubersachen hat viel Liebe in sich: Liebe zum Material (schaut zu unserer Reparaturtruppe rüber…), Liebe von uns Allen zu Räubersachen und Liebe nach Außen.

 

Auch den Wert Nachhaltigkeit leben wir aus Liebe.

 

UWE: Es gibt viele Menschen, die genau schauen und überlegen, was Sie Ihren Kindern anziehen, wo die Sachen herkommen- ohne was dafür zu zerstören oder Ressourcen auszubeuten. Sie teilen unsere Werte und sind ein „Teil“ von uns und möchten uns gerne unterstützen.

 

6. Was bedeutet Nachhaltigkeit momentan für Dich

 

FELIX: Das ist sehr facettenreich! Im physischen Bereich, Ressourcen einzusparen und im menschlichen Bereich, Grenzen zu wahren und persönliche Bedürfnisse zu achten. Die konkrete Ausprägung ist permanent im Wandel. Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit ist eine interessante Interpretationsfrage…

 

7. Welcher Wert ist Dir wichtig und warum?

 

UWE: Nachhaltigkeit und Eigenverantwortung! Eigene Entscheidungen treffen und die Verantwortung dafür übernehmen. Und die Soziokratie: Wir entscheiden gemeinsam wichtige Dinge und haben Mitspracherecht. 

 

FELIX: Eigenverantwortung! (annehmen) Die Möglichkeit, Dinge zu gestalten und zu entscheiden. Eine Art der Eigen er“mächt“igung, und dabei sehe ich „Macht“ nicht negativ besetzt! Ich kann ja oder nein sagen- davon kann mich keiner, außer ich mich selbst, abbringen.

Entwicklung! Ich sehe wie in einen Spiegel, sehe dass Probleme in mir verwurzelt sind. Die fallen immer wieder auf mich zurück- dh., ich muss mich entwickeln, um Dinge zu ändern. 

 

 

 

8. Wenn Du Dir was für unsere Erde wünschen würdest (ohne Grenzen), was wäre es?

 

FELIX: Dass alle Menschen in Liebe zu sich selbst verbunden sind.

 

UWE: Dass die Menschen und Regierungen aufwachen und wir endlich die Klimakatastrophe angehen!

 

 

 

9. Welche Klamotte hast Du Dir als Letztes gebraucht gekauft/geliehen/gefunden?

 

FELIX: Die Hose, die ich trage, habe ich gefunden.

 

UWE: Da gibt es grad nix - außer Schuhe für meinen Sohn.

 

 

10. Was war Deine letzte gute Tat?

 

FELIX: Ich habe habe dem alten Paar im Haus den Einkauf hochgetragen, Pfandflaschen neben den Mülleimer gestellt und für Lisa Gänseblümchen gepflückt.

 

UWE: Ich habe Felix eine Tafel Schokolade mitgebracht, als ich hier ankam.

 

 

11. Woran denkst Du, wenn Du zu RS fährst?

 

FELIX: An meine To Do Liste und dass der Hufeisensee jeden Tag schön ist…

 

UWE: Heute? Alle Räuber*innen zu sehen- nicht nur vorm Rechner!

 

12. Deine Reflexion nach Deiner Zeit bei RS?

 

FELIX: Ich bin mir sehr viel bewusster geworden und bekomme ein Gefühl für meine Grenzen und Bedürfnisse und ich lerne NEIN zu sagen.

UWE: Ich habe durch die morgendlichen check in - Runden eine viel stärkere Verbindung zu Felix und habe viel gelernt über mich.




Vielen Dank für das schöne Couchgeflüster!

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