Heute bei mir zu Gast: Ines & Sibylle
 
Ines und Sibylle sind nicht nur ein Herz und eine Seele, sondern auch das Herzstück unseres 7-köpfigen Reparaturteams. Ines und Sibylle sind zudem Herz und Motor von unserem Buch „Nach kaputt kommt schöner" und dem Onlinekurs. 
 
Die Beiden gibts eigentlich nur im Doppelpack und ihre Dynamik und ihr Humor reißen mich immer wieder hin - und mit. Beide teilen die Begeisterung für das Handreparieren und geben ihr Können gerne weiter.
Sobald sich ihre Köpfe über eine Reparatur neigen, verneigen sie sich auch vor dem Material. Diesem wird nun die Aufmerksamkeit zuteil, dass es braucht: Liebevolle Hinwendung und kompetente Behandlung. Ich bewundere dabei immer wieder ihre Genauigkeit und Geduld.

Sibylle hat jahrelang unsere Stopfkurse begleitet, ausprobiert und optimiert.
Im Dezember hat sie die Aufgabe als Koordinatorin des Reparaturteams an Ines abgegeben- eine Aufgabe, die Sibylle „nur mal übergangsweise"… und dann doch ewig und drei Jahre ausübte. Sibylles Stärken liegen ganz woanders, als in der Kommunikation, die diese Rolle bräuchte. Ihre Rolle hat sich gewandelt, sich angepasst und ist gewachsen- eine ganz typische Entwicklung bei Räubersachen. Diese Dynamik lässt es zu, dass Jede*r da landet, wo er hingehören möchte und etwas bewirken kann und zufrieden ist.
 
Ines hat durch ihre Arbeit in unserer New Work AG viel Input erfahren. Dies befeuert sie nun in ihrer neuen Rolle. Es gibt so viele Impulse, etwas zu bewegen und wirksam zu sein.



 
Wie bist du zu RS gekommen?
 
Ines: Durch ein Castingaufruf von Sibylle… Ich konnte bis dahin gar nicht reparieren, obwohl ich häkeln und stricken kann, seitdem ich klein bin. Eigentlich wollte ich gerne einen Stopfkurs machen. Beim Casting habe ich gerade mal einen Knopf angenäht und dann hat mich mein Wissensdurst gepackt und ich wollte mehr erfahren. Zudem habe ich mich sehr wohl gefühlt - zwischen Sibylle und mir stimme sofort die Chemie, wir teilen Begeisterung und Verbundenheit.
 
Sibylle: Mein Mann hat die Gründung von Räubersachen online verfolgt und zufällig kam dann auf einer Party ein Kontakt zustande. Dann ging alles ganz fix und ich war mitten drin. 
Ich nähe seit ich 7 Jahre alt bin, ich mag es sehr gerne und die Arbeit bei Räubersachen entspricht meinen Fähigkeiten.
(Sibylle hat Modedesign studiert, arbeitet viel und gern für die Bühnen (unter anderen für das Puppentheater Halle und arbeitet als Dozentin).



Wie arbeitest Du am Liebsten?// Was ist das Coolste an Deiner Arbeit?
 
Ines: Mittlerweile repariere ich sogar unbewußt-es ist mir richtig ins Blut übergegangen. Sogar nach dem Wochenende vom Dreh des Onlinekurses habe ich repariert- ich brauche anscheinend keine Pause… Ich mag es einfach, dieses kleine, feine Fingerspitzenreparieren in Ruhe, unter der Lupe…
Meine Arbeit ist unglaublich vielfältig, ich kann mir alles selber einteilen, kann neue Projekte anstupsen und neu entdecken. Aber auch Themen, wie Effizienz, Verantwortung und Zeit sind wichtig und müssen implementiert werden. 
 
Sibylle: In schöner Umgebung, mit innerer Ruhe arbeiten. Das hat durchaus einen meditativen Charakter. Ich bin dann einfach tiefenentspannt, glücklich, kann mit meinen Händen was erschaffen- und das alles ohne größere Anstrengung.
 
„IN GUTEN MOMENTEN, NÄHT ES MICH!"


 
Welche Vision verfolgst Du mit Deiner Arbeit bei RS? // Was möchtest Du bewegen?
 
Ines: Ich möchte der Wegwerfgesellschaft etwas entgegensetzen. Es wäre so cool, wenn es normal wäre, seine Sachen selbst zu reparieren, anstatt sie wegzuwerfen oder zu reklamieren, nur weil ein Knopf fehlt. Kinderarbeit in der Modeindustrie und auch die Achtsamkeit für die Sachen sind Themen, die einfach noch mehr auf den Tisch müssen!
 
Sibylle: Ich möchte die Techniken an möglichst Viele weitergeben und dadurch einen frischen und freien Blick ermöglichen, um Dinge neu entstehen zu lassen- weg vom alten, verstaubten Bild der Handarbeit. Schon durch neue Materialien, wie unsere geliebten Verlaufsgarne, wächst eine neue Lebendigkeit, eine neue Handschrift entsteht, neue Kombinationen werden entdeckt.
 

 Warum funktioniert Räubersachen Deiner Meinung nach?
 
Ines: Es ist einfach ein toll, Teil eines großen Netzwerkes zu sein. Es ist eine bequeme Lösung, gemeinschaftlich etwas zu „besitzen“ und so Nachhaltigkeit zum eigenen Thema zu machen.
 
Sibylle: Viele Menschen sind einfach begeistert von der Idee der Nutzung, anstatt des Besitzers. Viele Menschen schaffen viel Individualismus. 
Räubersachen lässt viel Bewegung und Freiheit zu, agiert im „hier und Jetzt". Das ist bewundernswert.


Was bedeutet momentan Nachhaltigkeit für Dich?
 
Ines: Schon jetzt meinen Kindern einen bewussten Umgang mit unserer Umwelt zu 
beizubringen, ("Palmöl ist bäh!"), Dinge weiterzugeben und zu leihen. Wir machen schon echt viel.

Sibylle: Ein Bewusstsein zu entwickeln für den Umgang mit Ressourcen, nicht alles selbstverständlich zu nehmen, im Kleinen anzufangen und nicht endlos zu besitzen.


Welcher Wert ist Dir wichtig und warum?
 
Ines: Toleranz und Respekt anderen Menschen und der Natur gegenüber.
 
Sibylle: Eigenverantwortung! Nur wer gut für sich und seine Umgebung sorgt, kann wahrhaftig und gut für Andere da sein. Die Verantwortung auf Andere zu übertragen, löst keine Probleme.


Wenn Du Dir was für unsere Erde wünschen würdest (ohne Grenzen), was wäre es?
 
Ines: Das Recht auf Erfüllung seiner Grundbedürfnisse! Finanzen sollen gleichmäßig verteilt sein und unsere Ressourcen müssen einfach langfristig und respektvoll genutzt werden. Und die Menschen sollten wieder langsamer werden.
 
Sibylle: Dass Jede*r für sich- ohne auf Kosten Anderer- Wege und Möglichkeiten findet, harmonisch mit sich und der Welt zu leben. In Beziehungen zu Anderen, seine eigene Bedürfnisse besser zu erkennen, und für diese zu sorgen und nicht Anderen anzulasten.



Hast Du ein Lebensmotto/ eine Maxime?
 
Ines: Ich lebe im Hier und Jetzt!
 
Sibylle: Man macht niemals Alles ganz richtig und niemals alles ganz falsch!
 


Was hast Du Dir als letztes gekauft?
 
Ines: Schon lange nichts mehr… ich glaube einen schönen Tee…
 
Sibylle: Ich habe mir einen 20 Jahre alten Traum erfüllt und mir zum runden Geburtstag ein Paar handgefertigter Stiefel eines kleines halleschen Labels geleistet. 



Was war Deine letzte gute Tat?
 
Ines: Ich versuche jeden Tag, eine kleine gute Tat zu tun. Heute habe ich eine Frau vorgelassen.
 
Sibylle: Ich habe mein Arbeitszimmer für den Dreh des Onlinekurses zur Verfügung gestellt!



Vielen Dank, Ihr Lieben, für dieses schöne Couchgeflüster!

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