Ihr Lieben, ob nun zu Hause, im Homeoffice, oder in Quarantäne … ihr seid nicht allein!
Meine Familie (mein Mann und ich und unsere zwei Söhne, 17 und 9 Jahre alt) haben heute Tag 13 unserer Quarantäne geschafft. Wuhuuuuuu! … und ja, es war furchtbar anstrengend! Erst der Schock, dann Verdrängung der Situation (besonders der Kleine), Orientierungslosigkeit, Budenkoller. Erstmal Alles scheiße…
Erst nach und nach haben wir angefangen, etwas Gedankenhygiene zu betreiben, nicht alle Nachrichten zu lesen, im Hier und Jetzt anzukommen.
Ganz allmählich haben wir erkannt, dass trotz der schwierigen Situation für uns Alle, es auch eine Chance ist, nun etwas zu verändern. Ob es nun unsere Gewohnheiten sind, unsere Wertung unser Verhalten… und wofür wir dankbar sein dürfen! Manchmal sind das nur ganz kleine Dinge gewesen und dann auch wieder etwas, was man bisher für selbstverständlich hingenommen hatte.
Ich habe diese Zeit genutzt, täglich mit meinem kleinen Sohn eine Filzkugel zu filzen. Gemeinsame Zeit, um zu reflektieren, wie war der heutige Tag? Was gab es für wichtige Momente? Ein Highlight-oder ein absolutes Tief? Alles darf sein und jedes Gefühl ist wichtig und gehört zu uns dazu. So konnten wir unsere Gefühle und Gedanken visualisieren, in etwas transformieren, was wie ein Tagebuch unsere lange Zeit zu Hause (… ahhhhh…) aufzeigt. So wurde auch für meinen Sohn sichtbar, dass jeder Tag anders war, das wir alles schaffen können und die Zeit auch sichtlich vergeht-nicht nur abstrakt.
Ein netter Nebeneffekt war zudem, dass wir ständig saubere Hände hatten… und noch nie hat der Kurze sich so gerne die Hände gewaschen.
Die Ruhe, die beim Rollen und Filzen entsteht, der Duft der nassen Wolle und das gemeinsame Werkeln hat uns sooo gut getan. Die Überlegung, welche Farbe zu welchem Gefühl am Tag passt, das Aufreihen der Filzkugel, das Verbinden der Tage, eine komplexe Betrachtung der Tage-mit all ihren Hoch und Tiefs…
Die Ruhe, die beim Rollen und Filzen entsteht, der Duft der nassen Wolle und das gemeinsame Werkeln hat uns sooo gut getan. Die Überlegung, welche Farbe zu welchem Gefühl am Tag passt, das Aufreihen der Filzkugel, das Verbinden der Tage, eine komplexe Betrachtung der Tage-mit all ihren Hoch und Tiefs…
Und dann die tiefe Erkenntnis, dass es nur gemeinsam geht, zusammenhalten, geduldig mit sich selbst sein, nicht perfekt sein müssen, Vertrauen schenken und Vertrauen haben. Und dass eine Kugel der Anfang für etwas noch viel Größeres ist, etwas was wachsen darf…
Und für mich steht nun auch jede Kugel für etwas, womit ich aus dieser Krise erwachsen möchte.
Richtet Euren Fokus auf etwas Gutes, seid liebevoll im Umgang mit Euch selbst und Euren Lieben.
Ihr jubelt jetzt und schreit:" Wir wollen auch...!"? Dann haben wir hier die Anleitung für Euch:
Liebe Grüße und bleibt gesund,
Anke
Anleitung für ein Filzkettentagebuch
Ihr braucht:
- Filzwolle in vielen unterschiedlichen Farben (z.Bsp. unser wunderbares Krempelvlies oder Märchenwolle (gleich 12 wunderschöne Farben in einer Packung);
- Trockenfilznadeln (lieber einige auf Vorrat- die brechen auch gerne mal ab)
eine Filzunterlage (fürs Trockenfilzen);
- eine Schüssel mit heißer Seifenlauge;
- ein kleines Handtuch;
- eine starke, etwas gröbere Nähnadel zum Auffädeln der Kugeln;
- Nähgarn in einer Farbe Deiner/ Eurer Wahl oder dieses fantastische Verlaufsgarn;
- eventuell eine Unterlage, falls es doch etwas feuchter wird;
- eine kleine Schere
1 … als Erstes dürft Ihr Euch natürlich für eine Farbe entscheiden…
… das ist eine ganz spannende Frage, da jeder Mensch einer Farbe andere Eigenschaften zuordnet. Und wie sucht Ihr aus? Intuitiv eine Farbe aus der Auswahl treffen? Oder zuerst die Überlegung: "Wie war der Tag?" Und welche Farbe könnte zu diesem Gefühl passen?
2. Je nach gewünschter Größe, zupft Ihr nun etwas Wolle aus dem Kammzug ab. In unserem Beispiel sind die Kugel ca. 2,5 cm groß und wir haben etwa 17 cm abgezupft (so lang wie meine Hand vom Handgelenk bis zur Fingerspitze). Ich empfehle Euch, das einfach auszuprobieren. Je fester Ihr die Kugel filzt, desto kleiner wird sie am Ende.
3. Nun macht Ihr einen einfachen Knoten in die Wolle -das wird der "Kern".
4. Mit der Filznadel legt Ihr nun die fransigen Enden um den Knoten und arbeitet kurz die Wolle ein. Legt Euch dazu die Nadelfilzunterlage drunter. Sind Eure Kinder geschickt mit den Händen, ist das eine wunderbare Tätigkeit für sie.
Hinweis : Bei den ersten Kugeln sind meinem Sohn einige Nadel zerbrochen, da der „Einstichwinkel“ nicht senkrecht war und er auch noch das Gefühl für die richtige Bewegung entwickeln musste…)
Hinweis : Bei den ersten Kugeln sind meinem Sohn einige Nadel zerbrochen, da der „Einstichwinkel“ nicht senkrecht war und er auch noch das Gefühl für die richtige Bewegung entwickeln musste…)
Die Kugel ist nun schon gut zu erkennen.
5. Nun darf die Kugel Baden gehen, und die Hände werden sauber. Je nach Konzentration der Seife gibt es da mehr oder weniger Schaum. Das gibt dann nochmal einen Spaßfaktor oben drauf, wenn die Seifenflöckchen fliegen und die Seifenblasen schillern...
(Übrigens: Heißes Wasser ist wichtig, damit die Wollfasern verfilzen! Deshalb sollte Wolle auch nie heißer als bei 30 Grad gewaschen werden, damit genau das nicht passiert.)
6. Nun gilt es: Rollen, rollen, rollen… und der Kugel öfter mal ein Bad im heißen Wasser gönnen… dabei tief einatmen und den Geruch nasser Filzwolle genießen (Ich mag das;-))
7. Ab und zu kommt die Kugel ins Handtuch und wird im Handtuch gerollt. Durch die mechanischen Bewegungen wird die Wolle auch nochmal ordentlich verfilzt und das Wasser wird herausgedrückt.
8. Prüft ab und zu mal die "Konsistenz" der Kugel. Ist sie noch sehr weich, muss noch mehr gerollt und gebadet werden. Befindet Ihr sie für fertig, kommt sie ein letztes Mal ins Handtuch und ruhig etwas fester rollen. Das drückt das letzte bisschen Wasser raus und falls es doch mal ein Ei geworden ist, macht das gar nichts, Ihr könnt so noch etwas an der Form korrigieren... oder Ihr legt sie für Ostern beiseite ;-)
9. Lasst die Kugel nun trocknen oder fädelt sie schon jetzt vorsichtig auf und lasst sie am Faden trocknen.
Fertig!!!
Nun darf Eure Kette wachsen!
Wo wird sie hängen, während Ihr sie täglich verlängert?
Und was darf Eure Kette mal werden? Bleibt sie eine Kette? Wird sie ein Untersetzer? Eine Halskette? Eine Girlande? Eine Pinnwand? Oder macht Ihr weiter und es wird irgendwann mal ein Teppich draus?
Wir sind neugierig! Schickt uns Eure Fotos (dürfen wir sie auf Facebook und Instagram zeigen?)
Habt Spaß beim Werkeln und haltet durch!!
Eure Anke
Wir sind neugierig! Schickt uns Eure Fotos (dürfen wir sie auf Facebook und Instagram zeigen?)
Habt Spaß beim Werkeln und haltet durch!!
Eure Anke
Kommentare (2)
-
JennyVielen Dank für diese Idee! Meine Kinder haben das begeistert aufgenommen und wir haben gestern unsere ersten Kugeln (bzw. Würste, die Kleine wollte keine Kugel rollen :)) gerollt. Danke auch für die Anleitung - ich habe schon mal vorher eine Kugel versucht zu filzen, es hat aber nie so richtig klappen wollen. Der Trick mit dem Knoten und dem anfänglichen Trockenfilzen hat es gebracht! Bleibt gesund!
-
SeyhanDankeschön vielmals !!!!
Schreibe einen Kommentar
Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.